Mommsens ergeht dafür der bescheidene
Vermerk, dieser habe seinen Caesar „nicht
lange und nicht gründlich genug“ gelesen
(S. 20, Anm. 9), so wie „sämtliche modernen
Althistoriker“ ebenfalls Caesars genialer
„Leser-Lenkung zum Opfer gefallen sind“
(S. 371).
Zur Interpretation tritt eine exzentrische
Darstellungsweise, die viel Gewicht auf per-
sönliche Lebenserfahrung legt. Der gerings-
te Anlass provoziert Belehrungen rund ums
Pferd – dass es nachts durch Autoscheinwer-
fer leicht zu blenden ist (S. 141, Anm. 117), tut
wenig zur Sache, da Vercingetorix über die-
se Wunderwaffe nicht verfügte. Das „reiter-
liche“ Element des Krieges („Endlich kommt
es wieder einmal zu einer zünftigen Reiter-
schlacht“, S. 163) liegt Schulz so am Herzen,
dass sich sein Unmut, wenn ein Kavallerie-
kommandeur nicht genannt wird, zu ganzen
Seiten addiert. Seine strategischen Ratschläge
sind für eingefleischte Zivilisten eher suspekt:
„Angriff, so heißt es stets zurecht, ist die bes-
te Verteidigung“ (S. 45);