In einem Königreich lebte der Königssohn Torsrein. Er war groß und stark und darüber hinaus gütig und wohltätig. Alle liebten ihn. Er war jedoch so freigiebig, dass seine Mutter ihn oft tadele --- allein er ließ sich nicht beirren und verschenkte, was er hatte.
Nach dem Tod der Mutter freute sich Torstein, nun ohne Vorwürfe nach Gutdünken freigiebig sein zu können. Es kam jedoch anderes. Jetzt begann der König ihn zu tadeln. Er malte ihm in allen Farben aus, wie er verarmen werde, wenn die Verschwendung nicht aufhöre. Aber Torstein blieb, der er war, und als auch der Vater starb, hatte seine Genugtuung keine Grenzen. Er beschenkte jeden mit Geld, der etwas haben wollte, und das waren so viel, dass der große Reichtun aus dem väterlichen Erbe bald zu schwinden begann.
Es ging soweit, dass nur noch das Königreich von seinem Besitz übrigblieb, alles andere war verschleudert. Da verkaufte Torstein schließlich das Königreich und bekam dafür ein mit Gold und Silber beladenes Pferd.
Torsteins Freunde verschwanden allmählich, nachdem sie seinen Niedergang sahen. Und er begriff, dass er selbstsüchtig genug sein musste, seine alten Freunde zu verlassen und fortzugehen. Er sattelte also seinen Roten, lud seine Habe auf und zog durch das Land. Öde Strecken und Heiden, Gebirge und Seengebiete durchstreifte er, ohne zu wissen, wo er sich befand.
Als seine Pferde wieder einmal grasten, wurde er plötzlich sehr traurig. Er ahnte, dass er auf dieser Reise sein Leben verlieren werde. Zugleich sah er aber auch ein, dass ihm nichts anderes blieb, als weiterzuwandern.