Wortlos machte Petrus kehrt und schloss das Tor wieder zu. Die Frau blieb, wo sie war, und klopfte nach einer kleinen Weile erneut. Wieder kam Petrus heraus. Sie grüsste höflich und bat ihn, auf die Seele ihres Mannes, die sie in einem Beutel mitführe, aufzupassen. Davon wollte er aber nichts wissen und machte schon Anstalten wegzugehen. Da rief sie ihm bissig zu: „Du bist unmenschlich. Wahrscheinlich ist es für jeden besser, mit dir gar nichts zu tun zu haben!“
Eiligst schloss er das Tor.
Die Frau pochte ein drittes Mal gegen die Pforte. Die Jungfrau Maria erschien diesmal. „Guten Tag“, sagte die Frau, „erlaubst du dass mein Mann hier Unterschlupf findet?“
„Das kann ich leider nicht erlauben, meine Liebe“, flötete die Jungfrau Maria, „dein Mann war ein zu großer Tunichtgut.“
„Ich will nicht streiten“, erwiderte die Frau. „Aber solltest du nicht daran denken, dass du auch nicht vollkommen bist? Hast du nicht ein Kind bekommen, desen Vater du nicht einmal nennen konntest?“
Maria wurde blass, hielt sich die Ohren zu und verschwand.
Als die Frau ein viertes Mal klopfte, kam Christus persönlich heraus. Sie sagte demütig: „Ich bitte dich inständig, diese arme Seele hier nicht abzuweisen.“
„O nein, gute Frau“, schüttelte Christus den Kopf, „er hat nicht an mich geglaubt, --- daraus wird nichts.“
Als er schon das Tor schließen wollte, nahm sie schnell den Beutel, warf ihn weit in das Himmelreich hinein, wo er in einem Winkel liegenblieb, und machte auf dem Absatz kehrt. Frohgemut kehrte die Frau zur Erde zurück, war doch ihr Alter trotz allem nun im Himmel. Und ganz sicher ist es ihm dort gut gegangen.