Der König, ganz erschrocken, versprach dies, um sei Leben zu retten. Nach drei Tagen wollte der Hund seinen Lohn abholen. Darauf ritt der König unbehelligt weiter.
Unterdessen waren am Königshof alle besorgt gewesen, als der König am Abend nicht nach Hause zurückkehrte. Am meisten war seine jüngste Tochter besorgt. Sie bestieg am Morgen einen Turm in der Stadt und spähte nach allen Seiten aus, ob sie ihren Vater nicht kommen sehe. Als sie ihn endlich heranreiten sah, lief sie ihm entgegen, um ihn zärtlich willkommen zu heißen.
Der König wurde sehr betrübt, als ihm seine Tochter entgegenkam. Sie gingen so zusammen in die Königshalle, wo alles übe seine Rückkehr erfreut war. Als der König sich zu Tisch gesetzt hatte, erzählte er seine Erlebnisse und welches Versprechen er gegeben habe. Doch fügte er hinzu:
„Niemals werde ich mich bewegen lassen, meine Tochter herzugeben.“
Als drei Tage um waren, wurde an die Tür der Halle geklopft. Es wurde ein Mann zur Tür geschickt, und als er wieder zurückkam, meldete er, er habe niemand vor der Tür gesehen als einen rotbraunen Hund. Nun wusste man, was dies zu bedeuten habe. Die Tochter wollte schon weinend hinausgehen, aber der König sagte, die solle niemals geschehen. Eine Magd wurde zur Tür geschickt. Als sie vor dem Hund stand, fragte der: „Bist du zu mir geschickt?“
Die Magd schwieg, der Hund befahl ihr, auf seinen Rücken zu steigen und lief mit ihr davon in den Wald. Bei einem Hügel blieb er stehen und ließ sie absteigen.
Dann fragte er: „Wie spät mag es jetzt wohl sein?“
Die Magd erwiderte, das wisse sie nicht, aber es dürfte ungefähr die Zeit sein, wo sie die Halle des königs auszukehren pflegte.
„Bist du also nicht die Königstochter?“ fragte er.
„Nein“, entgegnete das Mädchen.
Da zerriss der Hund sie in Stücke.
Am folgenden Tag wurde abermals an die Tür der Halle geklopft, und ein Mann ging nachsehen. Er meldete den rotbraunen Hund, der sehr böse aussehe. Da wussten die Leute, was dies zu bedeuten habe.