Der König schenkte seinem Sohn Asmund zwei Eichen. Asmund machte es Vergnügen, die Stämme auszuhölen und verschiedene Zimmerchen in ihren Stämmen einzurichten. Seine Schwester Signy begleitete ihn oft in den Wald hinaus und bewunderte die Eichen. Sie bekam Lust, die Eichen mit ihm zu besitzen. Asmund erfüllte ihren Wunsch, und sie trug nun allerlei Edelsteine und Kleinodien, die ihre Mutter ihr geschenkt hatte, herbei. Sie verbarg sie in den Bäumen.
Die Geschwister lebten froh und ruhig. Doch da geschah es, dass ihr Vater in den Krieg ziehen musste. Während seiner Abwesenheit starb die Mutter vor Gram über die Nachrichten von den Schlachtfeldern. Die Geschwister beschlossen, hinauszugehen und im Wald zu leben. Sie versorgten sich mit Nahrungsmitteln für ein Jahr und setzten sich in die großen Eichen.
Inzwischen hatte Ring, ein Königssohn aus einem benachbarten Land von der Schönheit von Signy erzählen gehört. Er verliebte sich in sie, ohne sie auf den Weg und kam zum Königshof. Dort traf er Signy, die gerade auf dem Weg zu den Eichen war. Er erkannte sie sofort und flehte sie an, seine Frau zu werden.
Signy war überrascht, nahm sein Ansinnen jedoch freundlich auf. Sie bat ihn aber, auf sein Schiff zurückzukehren, denn sie wolle zu ihren Eichen gehen.
Signy ging zu den Eichen. Sie riss beide mit den Wurzeln aus, nahm die eine auf den Rücken, die andere auf die Brust und trug sie so zur See. Sie watete mit ihnen hinaus, bis sie das Schiff erreichte.
Der Königssohn, hocherfreut, sie so schnell wiederzusehen, sagte: „Was willst du mit den Eichen, schöne Signy?“
„Das ist mein Reisegepäck, ein anderes Gut als dieses besitze ich nicht.’’