Es verging die Zeit. Da legte tatsächlich eines Tages ein Schiff an. Der Kapitän des Schiffes war auf der Suche nach dem Mädchen, das die Tochter eines Königs war. Sie war dem Kapitän, der Königsminister war und Raudur hieß, versprochen.
Die schiffmannschaft war freundlich zu Torstein und der Königstochter. Man lud all ihre Habe auf das Schiff --- und das war sehr viel. Als sie auf hoher See waren, ließ Raudur den Königssohn allein in einem Boot aussetzen, und die Mannschaft musste schwören, niemals von Torstein zu sprechen, sondern zu behaupten, er, Raudur, habe die Riesen erschlagen und die Tochter gerettet. Das Mädchen selbst war jedoch nicht zu einem falschen Eid zu bringen. Nicht mit den guten Worten und nicht mit Drohungen.
Dennoch war Raudur wohlgemut und glaubte, sein schmählicher Plan werde gelingen. So segelte das Schiff Richtung Heimat.
Torstein trieb in dem Boot allein auf den Wogen und litt große Furchct. Da hörte er eine Stimme: ,,Fürchte dich doch nicht, auch wenn das Meer so groß und bedohlich ist --- ich helfe dir.’’
Das Boot flog von da an so rasch dahin, als ob es an Zuegeln geführt würde, und es kam ebenso schnel an Land wie das Schiff, jedoch an einer anderen Stelle. Als das Boot landete, gab sich der unsichtbare Gehilfe zu erkennen: es war niemand anders als der Tote, für den Torstein früher die Schuld bezahlt hatte. „Werde Pferdebursche des Königsnund hüte dessen rote Pferde“, riet er ihm beim Abschied. „Was du unter der Pferdekrippe findest, das gehört dir.“
Hierauf verließ der Tote Torstein. Der ging ins Königsschloss und wurde hier der Pferdewarter des Königs. Sein Roter war mit dem Schiff schon angekommen und den roten Pferden des Königs zugesellt. Das Pferd ließ jedoch niemanden in seine Nähe kommen als ihn und die Königstochter.
Als der König seine Tochter wiedergefunden hatte, freute er sich unbeschreiblich. Nach einem großen Festschmaus sollte Raudur seine Hochzeit mit der jungen Frau halten. Sie weigerte sich jedochund bestuermte den König, die Lebens geschichte des Pferdewächters anzuhören. Der König willigte ein, und so kam die ganze Wahrheit ans Licht.