Sie segelten daraufhin ungestört in das Heimatland des Prinzen, wo Signy eine schöne Wohnung bekam und die Eichen vor ihren Fenstern in die Erde setzen konnte.
Zwei Wochen später kam der Prinz zu Signy mit der Botschaft, dass er in vierzehn Tagen die Hochzeit mit ihr feiern wolle. Er gab ihr einen kostbaren Stoff, aus dem sie für sich und für ihn die Brautkleider anfertigen sollte.
Kaum war der Prinz von ihr fortgegangen, als Signy den Kleiderstoff auf den Boden schleuderte, mit Ungestüm darauf herumfuhr und eine ganz andere Gestalt annahm, die sie völlig verunstaltete.
„Was soll ich mit solchem Putz!“ schrie sie, „ich habe Hunger und warte auf Bruder Eisenkopf mit den Kisten!“
In diesem Moment Öffneten sich die Bretter im Fußboden des Zimmer, und heraus stieg ein Unhold mit einer ungeheuren Kiste in den Armen. Sie begannen beide, die Kiste zu erbrechen, und griffen hinein in die Menschenrümpfe, mit denen sie bis oben hin angefüllt war. Sie speisten beide stumm und schmatzend, bis nichts mehr übrig war. Dann verschwand der Unhold wieder, und der Fußboden schloss sich.
Signy, obwohl es sich natürlich nicht mehr um die wirkliche Signy handelte, machte nun noch einen größeren Lärm als zuvor, zerrte an dem Stoff, als wollte sie ihn in Stücke reißen.
Dieses Treiben beobachteten zwei Menschen, die in den Eichen vor dem Fenster sassen. Das waren natürlich Asmund und die richtige Signy, aus der die falsche herausgefahren war, um sich am Königshof einzuschleichen. Asmund sagte zu seiner Schwester: „Liebe Signy, geh’ und hole doch bitte den Kleiderstoff, sonst müssen wir dieses Schauspiel jede Nacht mit ansehen.“
Signy erfüllte das Verlangen ihres Bruders; sie verfertigte die Kleider, so gut sie es konnte, in sechs Tagen, ging darauf aus dem Baum und warf die Kleider auf den Tisch, worüber die Unholden sehr erfreut war. Als der Königssohn kam und die Kleider aus ihrer Hand in Empfang nahm, bewunderte er ihre Geschicklichkeit.