lich in Rechnung gestellt (S. 391). Quellen-
kundliche Fragen reduzieren sich auf die in
Schulz’ Sinn korrekte Wiedergabe des
Corpus
Caesarianum
; Eigengut des Autors ist „ganz
nett, aber nicht unser Thema“ (S. 413). Er-
stellt werden Mängellisten über das, was die
Getadelten im Idealfall hätten berichten sol-
len, wenn sie Schulz’ Prioritäten geteilt hät-
ten. Dio, „dieser Mann der Toga“ (S. 378; vgl.
411), „gehörte einer Senatoren-Generation an,
die sich lieber in der Sänfte herumtragen ließ“
(S. 369) – vom Kasinoton abgesehen ließe sich
durchaus Konkreteres über ihn sagen.
Bliebe Schulz im Dialog mit der Sekun-
därliteratur, wäre dieser Hang zu Pauschal-
urteilen lediglich irritierend. Tatsächlich ma-
chen solche Tiraden das Gros der Arbeit aus;
dass überhaupt auf eine andere Darstellung
verwiesen wird, ist rar, selbst die Parallel-
quellen fehlen weithin. Der Gallische Krieg
spielt sich auf einem fernen Planeten ab. Ein-
zelpersonen werden in keinerlei Kontext ge-
setzt, der über die behandelten Passagen so-
wie verkürzt nacherzählte Lexikonartikel hin-
ausginge; im Index erscheinen sie meist ohne
vollständige Eigennamen. Prosopographische
Standardwerke fehlen sogar im Literaturver-
zeichnis – und neben ihnen auch der aktuelle
Forschungsstand gerade zu den Randfiguren
bei Caesar.
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Der angeblich rätselhafte König
Kotys etwa (S. 251: „Nicht einmal Dio kennt
ihn.“) wäre durch einen Blick in den