Nach einer Weile, als er weiterritt, kam er auf ein Gehöft, wo er übernachten konnte. Am nächsten Morgen waren alle Bewohner des Hauses verschwunden und Torsein sah sie, nach einigem Suchen, draussen einen Grabhügel aufgraben. Verwundert trat Torstein näher und fragte den Bauern, warum er diese Verwüstung anstelle.
„Ich habe meinen Grund“, erwiderte der bauer, „in dem Grab liegt nämlich einer begraben, der mir meine zweihundert Reichstaler nicht zurückgezahlt hat.“’
Der Königssohn versuchte dem Bauern klarzumachen, dass er auf diese Weise nie zu seinem Geld kommen, somdern nur Zeit verlieren werde. Der Bauer entgegnet jedoch, er sei zurrieden, wenn der Tote im Grab keine Ruhe habe.
„gibst du dich zufrieden, Bauer, wenn ich dir die Schulden bezahle?“ fragte Torsein.
Der Bauer sah ihn überrascht an. „Ja“, sagte er dann zögernd. Da schenkte ihm der Königssohn sein ganztes Geld.
Nachdem er das getan und der Bauer versprochen hatte, nie mehr Gräbar aufgekommen, ließ sich Torsein einen Weg in bewohntere Gegenden zeigen und ritt weiter. An einer Wegreuzung angekommen, nahm er den beschriebenen weg nach Westen, war aber noch nicht weit gekommen, als ihm einfiel, doch einmal den entgegengesetzten Weg zu probieren.
Er kehrte zur Kreuzung zurück und ritt nach Osten, bis er zu einem prächtigen Hof kam, der von allen Seiten abgeschlossen schien. Ein schmaler Fußweg war jedoch zu erkennen, und Torsein ließ die Pferde zurück und ging zu dem Hof.
Er kam zu einem Haus, dessen Tür offenstand. Er trat ein. Sieben Betten, alle sehr schön, doch eines besonders prächtig, bemerkte er. Inder Mitte stand ein Tisch, der das ganze Haus entlang reichte, und darauf standen Teller. Kein Mensch war zu sehen. Und obwohl Torstein der Ort unheimlich vorkam, beschloss er, nachdem er die Pferde versorgt und sein Schwert genommen hatte, hier zu übernachten.
Torstein besichtige nun neugierig die anderen Häser. In einem fand er einen Speisevorrat. Er nahm diniges davon und gab auf jeden Teller auf dem Tisch eine ausgiebige Portion. Dann bereitete er wie unter einem inneren Zwang alle Betten mit großer Sorgfalt. Obschon er glaubte, dass er auch sich Ruhe gönnen dürfe, wagte er doch nicht, von einem Bett Gebrauch zu machen, sondern suchte sich einen finsteren Winkel zur Ruhe aus.